Donnerstag, 30. Mai 2013

Es war einmal..Das Unternehmen Apple

Ich möchte euch jetzt ein paar Hintergrund-Infos zum Unternehmen Apple näher bringen. Nicht nur hat es eine wie ich finde sehr interessante Geschichte, auch sollen euch die folgenden Absätze die Marke etwas näher bringen. Ich hoffe das macht auch für euch die weiteren Artikel und Posts noch interessanter ;)

Apple ist eines der weltweit wertvollsten, nicht-staatlichen Unternehmen. Mit 621 Milliarden Dollar war es im September 2012 sogar die kommerziel erfolgreichste Firma aller Zeiten, wurde nun aber knapp verdrängt. Doch der Weg des Soft- und Hardware-Giganten bis an die Spitze war weit...


1976-1980: Gründung, Apple I und II, Börsengang

Das von Wayne entworfene Logo
zeigt Newton unter einem Apfel
Am 1. April 1976 gründen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne in Palo Alto im Silicon Valley Apple. Für welche Erfolgstory die drei an diesem Tag den Grundstein legten ahnten sie wohl noch nicht. Jobs und Wozniak, die mit dem Verkauf von Wozniaks Volkswagen und Jobs Taschenrechner das Starkapital bereit stellten, erhielten jeweils 45% der Firma. Wayne hingegen sollte sich um die Buchhaltung kümmern und erhielt nur 10 %. Da ihm das Risiko jedoch zu groß wurde, stieg er bald wieder aus (Ich könnte mir fast vorstellen das er das ein oder zwei mal in seinem Leben bereute...). Seine letzte Amtshandlung war der Entwurf eines Apple-Logos. Es legte den Grundstein zum allseits bekannten regenbogenfarbigen Logo eines angebissenen Apfels.
Das erste Apple Logo


Die Rollen innerhalb des Gründer-Duos waren klar verteilt. Wozniak war für die Hardware zuständig, Jobs für das Marketing. Schließlich entwickelten die beiden in einer Garage den "Apple I", ihren erste funktionstüchtige PC- Platine. Zum Preis von 666.66 US-Dollar bekam der Käufer einen Bausatz mit dem er sich den PC selbst zusammenbaute.

Jobs (l.) und Wozniak (r.) mit den Apple 1

Ein Jahr später stand bereits der Apple 2 für 1.298 US-Dollar zum Verkauf. Als erster Personal-Computer (PC), war er ein Meilenstein in der Computergeschichte. Für heutige Verhältnisse kaum vorstellbar: Die Auflösung von 280 x 192 Pixeln und 6 Farben war revolutionär. Der Apple 2 wurde zum Verkaufsschlager und bekam erst 1981 Konkurrenz, als IBM seinen ersten PC auf den Markt brachte.

1978 verlassen Jobs und Wozniak ihre Garage und ziehen mir Apple in ein Firmengebäude in Kalifornien ein.

Im Jahr 1980 übertritt das Unternehmen die 100-Millionen-Dollar Umsatzmarke und beschäftigt nunmehr 100 Mitarbeiter. Am 12. Dezember 1980 wagen die Gründer den Gang an die Börse und werden durch die Bewertung mit 1,8 Millarden US-Dollar reich.

1980-1985: Apple mit moderner Benutzeroberflächer und Steve Jobs verlässt das Unternehmen

In Zusammenarbeit mit den Forschungszentrum Xerox Palo Alto Research Center (PARC), kommt Jobs das erste Mal mit einer graphischen Bedienoberfläche in Berührung die der heutigen Umsetzung gleicht. In einem Interview im Jahre 1995 sagt er:


"Ich dachte, das ist das beste Ding, was mir je in meinem Leben unter die Augen gekommen ist. [..] Und innerhalb von zehn Minuten war mir klar, dass eines Tages alle Computer so arbeiten würden"

In später Reue verklagte Xerox 1989 fast 10 Jahre später Apple Computers auf 150 Millionen US-Dollar. Die Sache kam jedoch nicht zur Verhandlung, da die eventuellen Ansprüche inzwischen verjährt waren.

Xerox hatte bereits Rechner mit graphischer Benutzeroberfläche auf den Markt gebracht, überließ die Rechte jedoch Jobs, da sich Xerox PARC eher als Forschungseinrichtung verstand und kein größeres Interesse an der Vermarktung hatte.

1983 bringt Apple mit dem Modell "Lisa" seinen ersten PC mit graphischer Bedienoberfläche auf den Markt. Da der Computer bei einem Preis von fast 10.000 US-Dollar beinahe unerschwinglich war, blieb der kommerzielle Erfolg aus.

Der Durchbruch gelang 1984 mit dem Apple Macintosh der mit 2.495 US-Dollar nicht nur halbwegs erschwinglich, sondern auch der am einfachsten zu bedienende PC war. So wies die Benutzeroberfläche bereits Eigenschaften auf wie wir sie heute noch kennen. So gab es zum Beispiel den Papierkorb zum Löschen von Dateien, sowie das "Drag and Drop"-Prinzip zum Verschieben.

Dennoch verkaufte sich der Macintosh nicht wie erwartet. Innerhalb der Fuhrunsrige gab es immensen Streits, insbesondere um Vermarktungs- und Produktstrategien. Weitere Probleme waren die Verluste die Apple in letzter Zeit gemacht hatte und infolge dessen ein Fünftel der Angestellten freisetzen musste. Hauptgegner in diesen Sachen waren Jobs und der damalige CEO John Scully. Dieser war erst 1983 von Jobs selbst mit den Worten "Wollen Sie Ihr Leben lang Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern?" Von Pepsi abgeworben wurden. Als Scully sich in den Debatten durchsetzte, verkaufte Jobs seine Aktien und verließ das Unternehmen um in die Firma Pixar zu investieren und das Computerunternehmen NeXT zu gründen.



1985 - 1996: Apple ohne Steve Jobs

Ohne Steve Jobs und mit Microsoft als neuen und starken Konkurrenten, sah es in dieser Zeit für Apple Computers nicht all zu rosig aus. Die angeblich starken Ähnlichkeiten zwischen den Produkten veranlasste Apple schließlich zur Klage gegen Microsoft. Diese reagierten wiederum mit einer Gegenklage...Der langwierige juristische Prozess entschied sich erst 1995 - für Microsoft!


Neben diesem Rückschlag hatte Apple noch mit weiteren Problemen zu kämpfen, zum Beispiel die Einstellung der Lisa-Reihe wegen andauernder Misserfolge. Auch der 1989 auf den Markt gebrachte "Macintosh Portable", der erste Laptop, konnte keinen kommerziellen Erfolg bringen.

Nun stand Apple Mitte der Neunziger-Jahre kurz vor der Pleite. Auch neue Projekte konnten keine Erfolge verbuchen, die Einnahmen sanken immer weiter und die Konkurrenz schlief nicht. Microsoft war mit seinem Windows 95 Betriebssystem an Apple vorbeigezogen.
Um Apple noch zu retten sucht 1996 der derzeitige CEO Gil Amelio ei Betriebssystem, da es auch in der Apple-Entwicklungsabteilung massive Probleme gab. Dabei kamen das System BeOS des ehemaligen Apple-Managers Jean-Louis Gassée und Steve Jobs’ System NeXTStep/ OPENSTEP in Frage. Apple entschied sich letztendlich für das Jobsche System und konnte so für 430 Millionen US-Dollar eine Grundlage zur Rettung der Firma schaffen. Doch viel wichtiger schien noch: Jobs war wieder mit an Board! War er doch immer immer die wichtigste Leitfigur bei Apple. Kaum ein Unternehmen hat so stark mit seinem Gründer zusammengewirkt. Sein Tod im Oktober 2011 wog auch deshalb schwer für das Unternehmen.

1997-2000: Steve Jobs übernimmt wieder doch Microsoft muss helfen

1997 stand das Unternehmen knapp vor dem Konkurs. Nach der Entlassung Amelios, stand nun wieder Jobs an der Spitze des Unternehmens. Er änderte massiv den Kurs sowohl personell als auch mit Blick auf die Produktpalette. Nun gab es nur noch zwei Linien, zum einen für den privaten Gebrauch und für professionelle Nutzung, jeweils mit einem Gerät für den mobilen aber auch stationären Gebrauch: das iBook und der iMac.
Die Rettung konnte jedoch nicht ohne die Hilfe des Konkurrenzen Microsoft funktionieren. Im august wird ein Kooperationsabkommen geschlossen. Die 150 Millionen US-Dollar Finanzspritze Microsofts und der iMac bringen schließlich den Wendepunkt für das Unternehmen.

Der iMac war ein stark überarbeitetes Apple-Produkt und hatte ein bis dato völlig neues Design: bunt und modern. Der iMac wurde zum Verkaufsschlager. 1998 konnte Apple endlich wieder Gewinne verbuchen. Von Seiten der Software wurde das Betriebssystem Mac OS X die wichtigste Neuerung. Auch heute noch ist dieses, wenn auch überarbeitet, Grundlage für alle mobilen Endgeräte der Firma (IPhone etc.)



2001-2006: Innovationen und Umstieg:

Seit 2000 hatte Apple seinen Kurs mehr auf das Internet und die Unterhaltungsbranche ausgerichtet. Wichtigstes Produkt dieser Zeit: Der IPod. Das Musikabspielgerät hat bis heute einen Großteil des Musikmarktes fest im Griff. Zusammen mit dem 2003 begründeten ITunes-Store, konnte so ein neuer Zweig erschlossen werden der für Apple aus kommerzieller Sicht mehr als erfolgreich war.
2002 brachte Apple auch wieder Technologien auf den Markt die sich verstärkt an Unternehmen wandten. Es ging es steil bergauf.


2004 der Schock für Apple-Jünger. Steve Jobs gab seine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs bekannt. Die Behandlung verlief erfreulicherweise erfolgreich.

Die wichtigste Änderung in dieser Zeit war der Umstieg auf die Intel-Prozessoren.


2007: Das IPhone

In diesem Jahr bringt Apple mit dem IPhone Touch sein erstes internetbasiertes Smartphone auf den Markt. Im Herbst 2012 wurde nunmehr schon die fünfte Generation veröffentlicht, das IPhone 5. Gleichzeitig kommt der "App-Store" auf den Markt, eine Plattform mit der alle möglichen und unmöglichen Applikationen für das mobile Endgerät geladen werden können.





2010: Das IPad:

Neben dem 2008 erschienenen MacBook Air, dem leichtesten Laptop aller Zeiten, folgte 2010 mit dem IPad eine neue Revolution auf dem Markt. Der mit Touchscreen zu bedienende Tablet-PC, angesiedelt zwischen Smartphone und Laptop, stellte die Industrie auf den Kopf. Informationen, Musik, Bücher, Filme, Spiele...zwar war das IPad nicht der erste Tablett PC, Microsoft war mit seiner Version bereits seit 2000 auf den Markt gegangen, doch wurde es der erfolgreichste. Zwar haben sich Konkurrenzprodukte inzwischen einen Großteil des Marktes erobert, doch das IPad steht weiterhin an der Spitze der Verkaufszahlen. 



Heute....


2011 steht Apple am höchsten Punkt der Geschichte und muss dennoch einen großen Verlust erleiden. Gründer, Marketing-Genie, Visionär und Apple-Leitfigur Steve Jobs stirbt am 5. Oktober an den Folgen seiner Krebserkrankung. Sein schwere Nachfolge wird von Tim Cook angetreten.


Heute ist das Unternehmen ist mit Abstand erfolgreichster Smartphone-Hersteller und kann mit seinen IPhone fast fünfzig Prozent seines Umsatzes generieren. Allein das IPhone 5 verkaufte sich innerhalb der ersten drei Tage 5 Millionen Mal in die ganze Welt. Auch den Tablett-Markt hält Apple weiter fest im Griff und auch in anderen Segmenten steigen die Verkäufe. 


Die Erwartungen an die Zukunft sind also hoch. Spekulationen gehen im Moment in Richtung "iTV". Doch auch die Konflikte häufen sich. Patentkriege gegen Google wegen des Betriebssystems Anroid oder der besonders ausschweifende Kampf gegen Samsung wegen des unterstellten Kopierens von IPhones und IPads sind Krisenherde die noch immer bestehen, obowohl Apple im Kampf gegen Samsung bereits 1,05 Milliarden Dollar Schadenersatz erringen konnte.
Sicher ist nur: Die Geschichte von Apple ist noch lange nicht vorbei...


Quellen:
Erstes Apple Logo (Abruf: 29.05)
Apple Informationen 1 (Abruf: 29.05)
Apple-Geschichte (Abruf: 29.05)
Apple Logo Regenbogen (Abruf: 29.05)
Apple 1 (Abruf: 29.05)
Macintosh Portable (Abruf: 29.05)
Jobs mit IPhone (Abruf: 29.05)

7 Kommentare:

  1. Ich denke das Apple mit Steve Jobs steht und fällt, wie man ja an dem Fall Apples Mitte der Neunziger sieht.
    Der neue Mann an der Spitze muss erstmal beweisen, dass er das Zeug hat das Unternehmen ebenso zu halten.

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  2. Hallo Katarina und "unnamed" (?),

    ich bin bekennender Apple-Fan, und fand deine Darstellung der geschichtlichen Hintergründe des heute so erfolgreichen Unternehmens daher sehr interessant!
    Jobs hat natürlich sein ganzes Herzblut in das Unternehmen und die Produkte getragen. Ich würde mich jedoch auch heute, obwohl er leider nicht mehr am Leben ist, wieder für ein iPhone entscheiden. ;) Bin schon gespannt auf das neue, es sind ja schon viele Gerüchte im Umlauf, die ich auch gerne verfolge. Da merkt man bereits, dass sie auch kommunikationstechnisch einiges auf dem Kasten haben und wissen, wie man Spannung erzeugt.

    LG Anja

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  3. Ich stimme dir auch zu "unnamed" (Daniel? :D),
    dass Jobs eine wirklich wichtige Leitfigur bei Apple war. Der Mann im schwarze Rollkragenpulli hat der Marke ein Gesicht gegeben und die beiden schienen verknüpft zu sein, wie das meiner Meinung nach in sonst keinem anderen kommerziellen Unternehmen der Fall ist. Apple hat sich nun aber doch schon einen Namen machen können und ich kann mir durchaus vorstellen, dass Apple seinen Kurs dennoch halten kann ;)

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  4. Und Anja, wie schön das du hier gleich mal das Gegenstück zum Apple-Hasser da oben stellst :P

    Ich glaube es gibt keine Marke die User so stark in zwei Lager teilt.

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  5. Ich bin auch nicht unbedingt das was man einen Apple-Fan nennt!
    Aber ich finde die Geschichte des Unternehmens hat was. Die haben das ja mehr oder weniger aus dem Nichts gestampft.

    Ich glaub aber auch, dass Apple ohne Jobs genauso erfolgreich bleiben wird.

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  6. Aus dem Nichts gestampft würde ich nicht sagen. Sie hatte immerhin das Startkapital aus dem Verkauf eines VW-Busses und eines Taschenrechners. Natürlich war das bestimmt auch quasi nichts ;)

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